Einige Espresso-Maschinen können hohe Mengen Blei in den Kaffee abgeben – das meldete jetzt der Deutschlandfunk. „Blei ist ein starkes Gift, die Situation ist also durchaus dramatisch“, so Apotheker Franz Willer von der Paracelsus-Apotheke in Schwabmünchen und der St.Gallus Apotheke in Langerringen.
“Nach der Pilotstudie eines Berliner Labors trat die hohe Belastung allerdings nur bei einigen Maschinen und auch nur nach der Entkalkung auf. Wir vermuten im Moment, dass die bleihaltigen Teile der Maschinen normalerweise von einer dünnen Schicht Kalk geschützt werden. Nach dem Entkalken ist diese Schicht weg – und das Blei-Problem entsteht”.
Der Pharmazeut gibt also vorsichtig Entwarnung, sagt aber: “Die Situation ist im Moment noch unklar, da nur wenige Maschinen untersucht wurden. Und insbesondere kranke Menschen und z. B. Schwangere sollten hier wirklich extrem aufpassen.”
Wer sich unsicher ist, kann das Wasser aus seiner Kaffeemaschine in der Paracelsus-Apotheke analysieren lassen. “Nach der Analyse kann man sich dann absolut sicher sein, ob die Kaffeemaschine Gift spuckt oder nicht”, sagt Apotheker Willer.
Die Willer-Apotheken sind besonders auf Gifte aus der Umwelt spezialisiert. Das gesamte Team um Apothekenleiter Willer hat eine spezielle Ausbildung absolviert. Willer: “Man sollte eigentlich glauben, dass heutzutage alles sauber ist – aber das aktuelle Beispiel zeigt erneut, dass das nicht der Fall ist. Wir haben außerdem immer wieder Probleme im Bereich der Wohngifte. Noch immer werden Menschen krank, weil ihr Trinkwasser oder ihre Wohnung mit Giften belastet.“